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3.1.2 Video-Manager

Der Video-Manager ist der Kern eines On-Demand-Servers. Dieses Systemelement ist für folgende Aufgaben verantwortlich:

Die Menge des in einem On-Demand Systems gespeicherten Videomaterials wird im Laufe der Zeit immer umfangreicher und damit auch unüberschaubar werden. Um trotzdem eine effektive Suche nach dem gewünschten Material zu ermöglichen, sind leistungsfähige Suchmechanismen notwendig, die eine Indizierung voraussetzen. Die Problematik der Indizierung von Videoclips soll hier aber nur kurz dargestellt werden, da dies ansonsten den Rahmen dieser Arbeit übersteigen würde.
Bevor man beginnen kann , Videoaufnahmen zu indizieren, muß es in kurze inhaltlich sinnvolle Abschnitte unterteilt werden.
Während die Einteilung in kurze Abschnitte von Menschen relativ einfach durchgeführt werden kann, ist die automatische Bildanalyse, um dadurch Übergänge zwischen einzelnen Szenen erkennen zu können, ein ungelöstes Problem. Deshalb müssen die Übergänge noch von Hand markiert werden.
Für die nun vorliegenden einzelnen kurzen Abschnitte, werden mit Hilfe verschiedener Quellen Indexe erstellt. Als Quellen können dabei verwendet werden:

Auf den aus diesen Daten erstellten Indexen können Volltext- und oder Boolean-Abfragen durchgeführt werden.
Die Indexe werden in der Metadatenbank abgelegt, in der auch andere Informationen über das gespeicherte Videomaterial gespeichert sind. Dort wird z.B. festgehalten, auf welchem Video-Speicher-Modul ein bestimmter Videoclip liegt. Die Metadatenbank sollte physisch nahe beim Videomanager angesiedelt sein, um schnelle Reaktionszeiten zu gewährleisten.

Der Video-Manager ist für die komplette Abwicklung der "Bestellung" eines Videos durch einen Interessenten zuständig.
Ein typischer "Bestellvorgang" einer Videoaufnahme beginnt immer damit, daß der Anwender eine Anfrage über den Client eingibt, welche über ein Netzwerk an den Video-Manager weitergeleitet wird.
Im nächsten Schritt führt der Video-Manager die Anfrage über die Metadatenbank aus. Das Ergebnis ist eine Liste der Videoaufnahmen, die die Kriterien, die in der Anfrage gestellt wurden, erfüllen. Diese Liste wird wiederum an den Client übermittelt.
Der Anwender hat dann die Möglichkeit, entweder die Query weiter zu präzisieren, um so die Auswahl an zutreffenden Aufnahmen zu verkleinern, oder einen bestimmten Titel anzuwählen und anzufordern.
Wird die Query erweitert, so wird eine neue Auswahlliste generiert und an den Client geschickt.
Dieser Vorgang kann solange wiederholt werden, bis der Anwender sich für einen bestimmten Titel entscheiden kann.
Steht fest, welche Aufnahme abgespielt werden soll, ermittelt der Videomanager zuerst den Standort der gewünschten Aufnahme. Danach muß geprüft werden, ob die Entfernung zum Ort des Anwenders und die Netzwerk-Infrastruktur eine Übertragung in der höchsten Qualität zulassen, oder ob noch eine zusätzliche Komprimierung durchgeführt werden muß. Eine weitere Möglichkeit ist, die gesamte gewünschte Aufnahme zunächst an einen Speicher zu senden, der eine ausreichend schnelle Übertragung zum Client garantieren kann.
Danach kann die Übertragung beginnen. Das eigentliche Videomaterial wird direkt von einem Video-Speicher zum Anwender übertragen. Der Video-Manager ist dann nur noch für die Ablaufsteuerung zuständig, d.h. er reagiert auf  Anweisungen des Anwenders, der über den Client Funktionen wie Pause, schneller Vorlauf oder schneller Rücklauf anwählen kann. Diese Anweisungen gibt der Video-Manager an den betreffenden Video-Speicher weiter, der die Übertragung der Videodaten an den Client durchführte.

Eine weitere Aufgabe des Video-Managers ist die Verwaltung der Zugriffsrechte. Beispielsweise ist im Bereich Movies on Demand vorstellbar, daß die Benutzer nur für bestimmte Filmgenres bezahlen und nur solche Filme abrufen dürfen.
 



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