1. Einleitung
1.1 Die Bedeutung von Java für das Internet
Das Internet erlebte nach mit der Einführung des World Wide Web (WWW)
einen Boom, dessen Ende heute noch nicht absehbar ist. Der Erfolg des WWW
liegt vor allen Dingen in der Kombination von Hypertext, Multimediaelementen
und der Interaktivität dieses Mediums. Gerade in bezug auf die Interaktivität
müssen zur Zeit jedoch noch am meisten Einschränkungen hingenommen
werden. Die Informationen auf den meisten Websites sind meist statischer
Natur, eine Interaktion ist nur durch wiederholtes Aufbauen einer Verbindung
zum entsprechenden Webserver möglich. Dies ist nicht nur sehr zeitaufwendig,
es wird auch eine hohe Bandbreite benötigt und die Belastung des Webservers
steigt auch an.
Wenn ein Anwender beispielsweise eine Grafik über den Kurs einer
Aktie von einem Server anforderte, geschah dies früher meistens so:
Es wurde ein Formular auf den eigenen Rechner geladen, der Zeitraum und
die zu untersuchende Aktie ausgewählt, und das Formular an den Webserver
abgeschickt. Dieser erstellte anhand der Daten eine Grafik, die dann als
GIF- oder JPEG-Bild wieder auf den Rechner des Anwenders übertragen
wurde. Die gesamte "Intelligenz" des Client-Rechners liegt dabei völlig
brach, er wird nur als Terminal zur Anzeige der Informationen verwendet.
Mit dem Einsatz von Java würde der Anwender nach der Auswahl der
Daten ein Java-Applet auf seinen Rechner laden, welches anhand von Daten
eine Grafik erstellen kann. Danach müssen nur noch die reinen Daten
vom Server angefordert werden, da die Grafik auf dem Rechner des Anwenders
erstellt wird. Bei mehrfacher Anforderung verschiedener Daten kann das
gleiche Applet verwendet werden, wodurch die Menge der übertragenen
Daten erheblich geringer als bei der herkömmlichen Lösung ist.
Mit Java bekam das WWW sozusagen eine eigene Programmiersprache, deren
Hauptvorteil die Plattformunabhängigkeit der damit geschriebenen Programme
ist. Da Java eine vollständige, moderne, objektorientierte Programmiersprache
ist, sind dem Einsatz kaum Grenzen gesetzt. Durch die Plattformunabhängigkeit
ergeben sich jedoch auch weitere Möglichkeiten, Java sinnvoll einzusetzen.
Ein Programm braucht nur einmal auf einem System geschrieben werden, und
es wird auf allen anderen Systemen, für die Java verfügbar ist,
funktionieren. Dadurch sparen sich die Softwarehäuser die aufwendigen
und fehlerträchtigen Portierungen von Software. Schon gibt es komplette
Office-Suiten für Java (StarOffice
für Java von Star Division)
oder sind in der Planung (z.B. eine Office-Suite
für Java von Corel Corporation).
Diese lassen sich zur Zeit jedoch nur sinnvoll in Intranets einsetzen,
da die nötige Bandbreite im Internet zu gering ist. Diese Applikationen
(im Gegensatz zu den Applets, die in eine HTML-Seite eingebunden sind)
zeigen jedoch deutlich das Potential von Java.
Ein weiterer richtungsweisender Schritt zu interaktiven Web-Inhalten
ist JavaScript, welches von Netscape
Communications vorgestellt wurde. Als eine Art Makrosprache eines WWW-Browsers
ist es einfacher aufgebaut als Java, ähnelt aber in Form und Syntax
sehr dem Produkt von Sun Microsystems. Für das Website-Tuning ist
JavaScript gerade wegen seiner Einfachheit (im Vergleich zu Java) sehr
interessant.
Mit der Präsentation der JavaBeans ist Java als Programmiersprache
für Softwareentwicklung noch interessanter geworden. Durch die Möglichkeit
der komponentenbasierten Softwareentwicklung lassen sich in kurzer Zeit
komplexe Applikationen erstellen.
1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
Im Rahmen dieser Arbeit soll eine Einführung in Java, JavaScript und
JavaBeans gegeben werden, wobei die Anwendungsmöglichkeiten im Internet
im Vordergrund stehen. Zunächst wird auf die Grundlagen
von Java eingegangen und die besonderen Eigenschaften von Java mit
Blick auf das Internet erläutert. Daraufhin wird in Kapitel
3 JavaScript, vorgestellt, wobei besonders die Unterschiede zwischen
Java und JavaScript hervorgehoben werden. Auf diese Unterschiede wird dann
in Kapitel 4 detailliert eingegangen.
Kapitel 5 befaßt sich mit JavaBeans,
wobei zunächst eine Einführung in die komponentenbasierte Softwareentwicklung
gegeben wird. Nach einer Einführung in JavaBeans erfolgt ein Vergleich
mit anderen Technologien zur komponentenbasierten Softwareentwicklung,
insbesondere mit CORBA und ActiveX. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse
dieser Arbeit noch einmal kurz zusammengefaßt.
[Zurück]
[Inhalt]
[Weiter]