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2.3 Grundsätze der VRML 2.0 Spezifikation
Quelle: Introducion und Scope aus VRML97
Schon im Request for Proposals waren einige Forderungen und Grundsätze
(sog. Design Constraints) enthalten. Daraus werde auszugsweise jene hier
wiedergegeben, die auch im endgültigen Spezifikationsdokument (VRML97)
enthalten sind.
· Einfachheit: VRML-Dateien sind im einfachsten Fall mit einemTexteditor
erstellbar, da das Format eine Erweiterung des ASCII-Zeichensatzes ist
(utf8). VRML ist wie bereits erwähnt ein Dateiformat und keine Programmiersprache.
Daher ist es einfach, entsprechende Editoren zu schreiben. Die leicht zu
verstehende Spezifikation ermöglicht außerdem die einfache Erstellung
von VRML-Browsern. Siehe hierzu auch Kapitel 5. Der Erfolg des WWW, das
auf in ASCII geschriebenem HTML, hat diese Entscheidung sicherlich stark
motiviert.
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Performance: Alle Elemente von VRML 2.0 wurden hinsichtlich der möglichen
Geschwindigkeit bei einer Implementierung beurteilt. Wenn eine Funktion
nicht geschwindigkeits-optimiert implementiert werden konnte, wurde sie
nicht in die Spezifikation aufgenommen.
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Erstellung: Die Spezifikation soll die Benutzung von spezieller Software
(Autorenwerkzeuge) zur Erstellung und Manipulation von VRML-Dateien ermöglichen.
Außerdem soll es möglich sein, Daten aus anderen 3D-Formaten
nach VRML zu konvertieren.
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Erweiterbarkeit: VRML ist ein offener Standard. Durch die Verwendung von
VRML-fremden Standards besteht also die Möglichkeit, VRML beliebig
zu erweitern.
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Wiederverwendbarkeit: Es ist möglich, Objekte über Hyperlinks
zu kombinieren, ein Objekt kann also auf einfache Weise in verschiedenen
Szenarien verwendet werden. Objekte können auch per Cut-and-Paste
zwischen VRML-Dateien und -Welten verschoben werden. Mit einem VRML-Editor
ist dies z. B. grafisch unterstützt in der Szenerie möglich,
Objekte mit dem Mauszeiger zu verschieben.
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Implementierbarkeit: Die Spezifikation ermöglicht die darstellung
virtueller Welten auf einer weiten Palette von Hardware. Es ist zum Beispiel
möglich, Rechenleistung zu sparen, indem eine vereinfachte Darstellung
der Geometrien gewählt wird. Ein Modell nur aus Gitterlinien ohne
Verdeckungen läßt sich um einiges leichter dargestellen als
vollständig gerenderte Objekte. Außerdem soll die Geschwindigkeit
des Netzzugangs berücksichtigt werden, von Modem bis hin zu Gigabit-Verbindungen.
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Skalierbarkeit: Es wurde schon die Möglichkeit angesprochen, Objekte
über Hyperlinks zu kombinieren. Durch die Nutzung von verteilten Objekten
auf dem Internet ist der Größe einer virtuellen Welt keine Grenze
gesetzt.
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