Am Beispiel der Frames (Darstellungsramen) soll nun die Flexibilität der sehr einfachen HTML-Syntax gezeigt werden. Frames sind eine Browser-spezifische Erweiterung der Sprache, die von Netscape mit der Version 2.x des Navigators eingeführt wurde. Mit Hilfe von Frames kann der Anzeigebereich des Browsers in verschiedene, frei definierbare Segmente aufgeteilt werden. Der Inhalt der Segmente kann entweder statisch oder wechselnd sein. So ist es denkbar, in einem Frame ein Textinformationen anzuzeigen, während in einem anderen ein passendes Video abläuft. Verwiese in einem Frame können Dateien aufrufen, die dann in einem anderen Frame angezeigt werden.
Die Struktur des HTML-Dokuments ändert sich. Anstelle des <BODY>- Tags umschließt das Tag-Paar <FRAMESET>...</FRAMESET> den Inhalt der Seite. Dieser Inhalt besteht nur aus Definitionen für die Segmente im Anzeigebereich. Über die Attribute von <FRAME> kann die Verteilung der Segmente im Browser-Fenster festgelegt werden. Dabei ist es möglich, entweder absolute Werte in Pixel oder relative Prozentwerte zu benutzen.
Was in einem Segment angezeigt werden soll, wird mittels des (standalone) Tags <FRAME> festgelegt. Die Attribute von <FRAME> ermöglichen ferner die Angabe des Segmentnamens, des Mindestabstandes zwischen Fensterrand und Fensterinhalt, sowie die Ausstattung des Segmants mit einer Scroll-Leiste.
Da Frames nicht zum Standard gehören, garantiert ein ausgefallener Mechanismus die Kompatibilität zu anderen Browsern. Eine gemeinsame Eigenschaft aller WWW-Browser ist - sie ignorieren Tags, die sie nicht kennen. Diese Eigenschaft nutzte Netscape, um die Kompatibilität des Frame-Mechanismus zu anderen Browsern zu wahren. Neben <FRAMESET> und <FRAME> steht das Paar <NOFRAMES>...</NOFRAMES> zur Verfügung. Hier kann ein HTML 2.0-konformer Text, als Alternative zu der Segmentstruktur, angegeben werden. Navigator überliest diesen Abschnitt und stellt alleine die Frames dar. Ein Browser, der den Frame-Mechanismus nicht beherrscht, ignoriert die ihm unbekannten Tags <FRAMESET>, <FRAME> sowie <NOFRAMES> und zeigt die HTML 2.0-konforme Version des Dokuments an.