Was ist das Projekt Cursed Sequencer?


Als cursed bezeichnet man rein zeichenbasierte Programme. Sie können in jedem Terminal gestartet werden. Auch der Betrieb über ein Netzwerk hinweg ist bei Terminalanwendungen besonders einfach (z.B. via ssh) weil nur wenig Information übertragen werden muss. Manchmal ist auch ein ständiges Neupositionieren der Maus in einer graphischen Benutzeroberfläche unerwünscht, vor allem wenn oft zwischen dem Rechner und anderen Geräten gewechselt werden muss.

Eine besondere Hürde können graphische Benutzeroberflächen aber für Sehbehinderte oder Blinde sein. Abhilfe schaffen sogenannte Braillezeilen Displays oder Screen-Reader mit denen Texte ertastet oder gehört werden können. Je mehr sich das Bedienparadigma einer Anwendung aber an Symbolen, Bildern und der gezielten Positionierung mit der Maus orientiert, desto geringer wird die Benutzbarkeit für Blinde.
An wen richtet sich CuSE?


Der Cursed Sequencer ist ein MIDI-Sequencer, der sich sowohl an die Terminal-Puristen als auch an Sehbehinderte oder blinde Musiker richtet. Die rein textbasierte Oberfläche ermöglicht die Lesbarkeit mit diversen Lesehilfen. Aber auch für normal Sehende kann der Betrieb über ein Netzwerk oder auf einem ressourcenschwachen (embedded) Gerät sinnvoll sein.

Eine Besonderheit der Anwendung ist aber die Definition von sogenannten Tastatur-Kommandos. Das sind Kombinationen von gespielten Noten, mit denen CuSE unmittelbar über die Klaviatur gesteuert werden kann. Dass damit ein Umgreifen zwischen dem Tasteninstrument und der PC-Tastatur kaum noch nötig ist, kann auch für Sehende Musiker angenehm sein.

screenshot of a terminal running CuSE

Screenshot von CuSE