Universität Mannheim
Lehrstuhl für Praktische Informatik IV
Prof. Dr. W. Effelsberg
Jürgen Vogel
Thomas Hänselmann
Stephan Kopf


Multimedia-Systeme: Übungsblatt 9

Übung: 20.12.02

Die Aufgaben, die auf dieser Seite ausgefüllt werden können, werden auch über das Web ausgewertet. Dazu muß die Matrikelnummer eingegeben werden und das Ganze abgeschickt werden. Voraussetzung ist allerdings, daß der Studierende auch für die elektronische Auswertung angemeldet ist.

Aufgabe 1: Wüstenvölker

Die Wüstenbewohner Zarkotiens leben verstreut in Oasen. Da Reisende nicht in der Wüste übernachten können, müssen sie allabendlich eine Oase erreichen. Da die Oasen außerdem weit verstreut liegen, können sie in einem Tagesmarsch nur bis zu genau einer anderen Oase reisen. Die Oasen, die von A aus in einer Tagesreise erreicht werden können, heißen Nachbarn von A.
a) Erläutern Sie kurz, wie die örtlichen Verkehrsämter nur durch Absprache mit ihren jeweiligen Nachbarn in einem iterativen Prozeß kürzeste Reiserouten zu allen Zarkotischen Oasen ermitteln können. Lehnen Sie sich dabei an das in der Vorlesung behandelte "Routing Information Protocol - RIP" an.
b) Am Königshof Zarkotiens werden alljährlich den verdientesten Bewohnern, einem aus jeder Oase, Ehrenorden verliehen. Zum Empfang der Orden reisen die Ausgezeichneten jeweils auf dem kürzesten Weg zum Königshof. In jeder Oase auf ihrem Weg, werden diese Reisenden mit großer Ehre empfangen. Die Tore, durch die solche Reisenden eine Oase erreichen, heißen daher "Tore der Ehre". Die Tore, durch die die Reisenden am nächsten Tag Richtung Königshof weiterreisen, heißen "Königstore".
c) Durch welches der folgenden Verfahren können Botschaften des Königs optimal (d.h. auf dem kürzesten Weg und mit möglichst wenigen Duplikaten) an sein Volk verbreitet werden? Kreuzen Sie genau eine Alternative an!
Kopien eintreffender Botschaften werden an alle Nachbaroasen weiter gesandt, außer zu derjenigen von der man die Botschaft gerade erhalten hat.
Boten mit Kopien der Nachrichten werden über die Wege zu Nachbaroasen weiter gesandt, die nicht durch Königstore führen.
Boten mit Kopien der Nachrichten werden über die Wege zu Nachbaroasen weiter gesandt, die durch Tore der Ehre führen.
Boten mit Kopien der Nachrichten werden über die Wege zu Nachbaroasen weiter gesandt, die durch Königstore, aber nicht durch Tore der Ehre führen.
Um überflüssige Botengänge zu vermeiden, müssen sich die Nachbaroasen absprechen, wer die Botschaften weiter verbreiten soll.
Der Königshof selbst muß die Verbreitung der Botschaften regeln, da die Oasen alleine keine optimale, vollständige Verbreitung erreichen können.
d) Entspricht das unter (b) ausgewählte Verfahren einem im Internet angewandten Routing-Algorithmus? Falls ja, wie heißt dieses?
e) Welche Probleme kommen auf die örtlichen Verkehrsämter Zarkotiens zu, wenn man das bisherige Verfahren der Wegewahl für Reisen in Oasen anderer Reiche beibehält? Welche Lösung könnte man, in Anlehnung an das Routing im Internet, einführen? Erläutern Sie dieses kurz.


Aufgabe 2: Routing

Das Routing Information Protocol (RIP) basiert auf einem Broadcast-Protokoll, bei dem benachbarte Gateways alle 30 sec Auszüge ihrer Routingtabellen (Netzadresse,Distanz) austauschen. Die Routingentscheidung basiert normalerweise auf dem Hopcounter (=Anzahl Zwischenstops bis zum Empfangsnetz). Ein Maximalwert von 16 wird verwendet, um anzuzeigen, daß ein Netz nicht erreichbar ist. Die Routingtabelle enthält u.a. Einträge mit Zieladresse, Kosten (1-16), nächstem Knoten im Pfad und diverse Timer. Betrachten Sie folgendes Netz aus Netzen.

netofnets

(a) Es sei momentan im Initialzustand, d.h. jedes Gateway kennt nur die Netze, mit denen es unmittelbar verbunden ist. Die Bezeichnungen an den Kanten geben die Kosten für die jeweilige Verbindung an. Wie lange braucht es, bis das Gateway G7 die Distanz zu Netz x kennt.

60 sec
90 sec
120 sec
150 sec

(b) Was passiert, wenn Gateway 2 kurz nachdem es die Nachricht (y,1) an G1 weitergegeben hat, die Verbindung zu Netz y verliert? Welche Nachricht schickt es 60 sec später an G1?

(y,16)
(y,15)
(y,4)
(y,3)
(y,2)


Aufgabe 3: Multicast

Erklären Sie kurz, was man unter Multicast versteht. Nennen Sie zwei typische Einsatzgebiete, bei denen eine Multicastübertragung anderen Übertragungsformen vorzuziehen ist. Begründen Sie, warum.





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