Besprechung am 29.1.2000
Aufgabe 1 (DNS):
Sie wollen die IP-Adresse von www.cs.berkeley.edu von der Uni Mannheim aus in Erfahrung bringen. Gegeben seien die folgenden Systeme (alle rein fiktiv!):
dns-anfrager.uni-mannheim.de (134.155.48.99)- das Endsystem, von dem
aus die DNS Anfrage gestartet wird
dns.uni-mannheim.de (134.155.50.220)- ein lokaler DNS Server der Uni-Mannheim
dns.global.net (122.45.5.5) - ein root DNS Server
dns.edu (155.4.4.4) - ein DNS Server für die edu top-level domain
dns.berkeley.edu (140.5.6.7) - ein DNS Server für UC Berkeley
www.cs.berkeley.edu (140.5.200.10) - das gesuchte Endsystem
Beschreiben Sie den Ablauf der Anfrage. Geben sie für jede DNS
Nachricht die folgenden Informationen an:
Sender, Empfänger, DNS Questions (wenn nicht leer, name reicht),
DNS Answers, DNS Authority und DNS Additional Information (wenn nicht leer,
name + resource data reichen). Denken Sie daran, daß DNS Answers
nur für die Abbildung von dem gewünschten Namen auf eine IP-Adresse
verwedet werden. Für die Mitteilung über den Zuständigen
DNS Server werden die anderen beiden Primitive verwendet. Gehen sie davon
aus, daß die Entscheidung of rekursiv oder iterativ vorgegangen wird
von jedem DNS Server entsprechend den üblichen Konventionen getroffen
wird.
Lösung:
Sender: dns-anfrager, Empfänger: dns.uni-mannheim.de, DNS Question:
www.cs.berkeley.edu
Sender: dns.uni-mannheim.de, Empfänger: dns.global.net, DNS Question:
www.cs.berkeley.edu
Sender: dns.global.net, Empfänger: dns.uni-mannheim.de, DNS Authority:
name: edu, data: dns.edu, DNS Additional Information: name: dns.edu, data:
155.4.4.4
Sender: dns.uni-mannheim.de, Empfänger dns.edu, DNS Question:
www.cs.berkeley.edu
Sender: dns.edu, Empfänger: dns.berkeley.edu, DNS Question: www.cs.berkeley.edu
Sender: dns.berkeley.edu, Empfänger dns.edu, DNS Answer: name:
www.cs.berkeley.edu, data: 140.5.200.10, DNS Authority: name: berkeley.edu,
data: dns.berkeley.edu, DNS Additional Information: name: dns.berkeley.edu,
data: 140.5.6.7
Sender: dns.edu, Empfänger dns.uni-mannheim.de, DNS Answer: name:
www.cs.berkeley.edu, data: 140.5.200.10, DNS Authority: name: berkeley.edu,
data: dns.berkeley.edu, DNS Additional Information: name: dns.berkeley.edu,
data: 140.5.6.7
Sender: dns.uni-mannheim.de, Empfänger dns-anfrager.uni-mannheim.de,
DNS Answer: name: www.cs.berkeley.edu, data: 140.5.200.10, DNS Authority:
name: berkeley.edu, data: dns.berkeley.edu, DNS Additional Information:
name: dns.berkeley.edu, data: 140.5.6.7
Aufgabe 2 (DNS):
Welche Resource Record Typen (IPv4) kennen Sie? Wozu werden sie verwendet?
Lösung:
Typ A: Abbildung von DNS Namen auf IP Adressen
Typ PTR: Abbildung von IP Adressen auf DNS Namen
Typ CNAME: Abbildung von DNS Namen auf andere DNS Namen (als Alias)
Typ MX: Abbildung von Mailserver Namen auf DNS Namen
Aufgabe 3 (IPv6):
Was sind die wesentlichen Vorteile von IPv6 verglichen mit IPv4?
Lösung:
1. Erweitertes Adressfeld mit stark erweiterten Adressierungsmöglichkeiten.
2. (als Folge von 1) Hierarchisches Routing wird besser unterstützt.
2. Vereinfachung des Headers.
3. Direkte Unterstützung von Verschlüsselung und Authentifikation.
Aufgabe 4 (IPv6):
Eine aggregatable global unicast address besteht aus den folgenden Bestandteilen:
Präfix: 010
TLA: 13 Bit
NLA: 32 Bit
SLA: 16 Bit
Interface: 64 Bit
Erläutern Sie die Aufgabe jedes Bestandteils.
Lösung:
Präfix: 010 - Dient der Identifikation einer aggregatable global
unicast address.
TLA - Top Level Aggregator, diese ID identifiziert einen zentralen
Knotenpunkt im Internet.
NLA - Next Level Aggregator, diese ID identifiziert das Netzwerk einer
organisatorischen Einheit (z.B. Uni Mannheim). Der NLA kann selbst wieder
in mehrere Bereiche zerlegt sein.
SLA - Site Local Aggregator, diese ID identifiziert ein Sub-Netz innerhalb
einer organisatorischen Einheit.
Interface - Dient der Identifikation einer Netzwerkkarte, wird in der
Regel von der MAC Adresse der Netzwerkkarte abgeleitet.
Aufgabe 5 (IPv6 - Autokonfiguration)
Gegeben sei ein Sub-Netz mit einem Router und ein System, welches zustandslose Autokonfiguration durchführen möchte. Skizzieren sie den Ablauf der zustandslosen Autokonfiguration vom Zeitpukt an dem das System eingeschaltet wird, bis zum Zeitpunkt an dem das System seine neue Adresse kennt. Für jede ausgetauschte Nachricht beschreiben Sie bitte Funktion, sowie Absender Adresse und Empfänger Adresse.
Lösung:
1. Schritt: Das System wählt sich eine Interface ID, diese wird
in der Regel von der MAC Adresse der Netzwerkkarte abgeleitet.
2. Schritt: Das System leitet aus der Interface ID eine link local
address ab, indem der Präfix für link local addresses vor die
Interface ID gehängt wird.
3. Schritt: Das System (Absenderadresse ist die link local address)
schickt eine Anfrage an die all routers multicast Gruppe.
4. Schritt: Der Router (Absenderadresse ist die aggregatable global
unicast address des Routers) schickt eine Nachricht an das System (link
local address) , diese beinhaltet den benötigten Präfix (64 byte).
5. Schritt: Das System konstruiert seine aggregatable global unicast
address aus der Antwort und der Interface ID.
Aufgabe 6 (IPv6 - Tunneling)
Erläutern Sie, wie man eine IPv6 Insel mit Hilfe von Tunneling an den 6Bone anschließen kann. Gehen Sie dabei darauf ein, wie ein Tunnel für das Routing verwendet wird. Erläutern Sie die Behandlung des Tunnels bezüglich von Routing-Metriken.
Lösung:
s. Folien aus der Vorlesung.