Universität Mannheim
Lehrstuhl für Praktische Informatik IV
Prof. Dr. W. Effelsberg
Jörg Widmer

Übungsblatt 5

Übung: 09.06.2000

Die Aufgaben, die auf dieser Seite ausgefüllt werden können, werden auch über das Web ausgewertet. Dazu muß die Matrikelnummer eingegeben werden und das Ganze abgeschickt werden. Voraussetzung ist allerdings, daß der Studierende auch für die elektronische Auswertung angemeldet ist.


Aufgabe 1: Fehlersicherung

  1. Sie haben in der Volesung die Fehlersicherungsprotokolle "Go-Back-n" und "Selective Repeat" kennengelernt. Beschreiben Sie deren Funktionsweise in Worten.

  2. Ein weiteres Fehlersicherungsprotokoll heißt "Selective Retransmission". Wie funktioniert diese Technik? (Tip: Lesen Sie in einem Buch über Hochgeschwindigkeitsnetze, speziell XTP, nach!)

  3. Die Abbildung zeigt den Anfang einer Übertragung. Führen Sie diese fort, wenn Paket 3 verloren geht. Zu welchem Zeitindex ist die von der Netzwerkschicht empfangene Sendung vollständig und kann an die Vermittlungsschicht weitergegeben werden?
    Abbildung: blatt5.Aufgabe4.gif
    Das Timeout-Intervall umfasse 6 Zeiteinheiten. Gehen Sie außerdem von einer Größe der Sendung der Netzwerkschicht von 8 Paketen aus. Außerdem sei die Verbindung zuverlässig (außer zu dem Zeitpunkt, an dem Paket 3 verloren geht). Die Fenstergröße für die Flußkontrolle betrage 10. Setzen Sie für Selective Retransmission ein NACK ein.
    Go-Back-N: 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

    Selective Repeat: 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

    Selective Retransmission: 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18

  4. Wie muß der Sliding-Window-Mechanismus zur Flußkontrolle, der dieselben Sequenznummern verwendet, an die veränderten Bedingungen bei "Selective Retransmission" angepaßt werden?

  5. Es sollen nun sechs Pakete mit diesem Protokoll übertragen werden. Das dritte Paket geht verloren und wird nach dem Ablauf eines Timers wiederholt (timeout). Es können maximal vier Pakete unbestätigt bleiben. Beschreiben Sie in einem Zeitdiagramm (time sequency diagram) den Ablauf ihres Protokolls für diesen Fall.

Aufgabe 2: Sliding-Window

Bei einem Transport-Protokoll mit Sliding-Window-Technik zur Flußkontrolle können max. drei Pakete unbestätigt bleiben. Der Empfänger bestätigt sofort. Unbestätigte Pakete werden nach einem Timeout erneut übertragen. Zur Fehlersicherung wird das Protokoll "Go-Back-N" eingesetzt.


Wieviele Pakete hat der Empfänger nach der fünften Uhr erhalten?
3 4 5 6 7

Aufgabe 3: Stop-and-wait Protokoll

Ein Nachrichtenkanal habe eine Übertragungskapazität von 640 kb/s (1k =103) und eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von 5 * 107m/s. Sender und Empfänger seien 4 km voneinander entfernt. Die Verarbeitungszeiten bei Sender und Empfänger seinen vernachlässigbar.

Für welche Rahmengrößen hat das einfache Stop-and-wait-Protokoll eine Effizienz von mindestens 50 %?
ca. 32 Bit ca. 51 Bit ca. 103 Bit

Aufgabe 4: HDLC

HDLC (High Level Data Link Control) ist ein synchrones, bitorientiertes Sicherungsschichtprotokoll.

  1. Welche Verfahren zur Fehlererkennung, -behebung und Rahmenbegrenzung wer den in HDLC verwendet?
    VRC
    LRC
    CRC
    Hammingcode
    Huffmancode
    Retransmission
    Bitstuffing
    Stop-/Startbit

  2. Welche drei Rahmenarten gibt es in HDLC und welche Aufgabe haben sie?

  3. Zur Verbesserung der Effizienz verwendet HDLC sogenannte Piggybacked Acknowledgements. Was versteht man darunter?

    Verwendung expliziter ACK-Pakete
    Verwendung expliziter NACK-Pakete
    ACKs werden im Datenpaket bestätigt

  4. Erläutern Sie dieses Verfahren anhand des folgenden Datenaustauschs zwischen zwei Stationen: Station A möchte drei Datenpakete beginnend mit Sequenznummer 6 an Station B übertragen. Anschließend sendet Station B 2 Datenpakete beginnend mit Sequenznummer 2. Gehen Sie davon aus, daß HDLC ein Schiebefenster mit einer 3-Bit Sequenznummer verwendet. N(S) und N(R) sind die Sende- und Empfangszähler. Beachten Sie, daß bei HDLC nicht die zuletzt erhaltene Sequenznummer bestätigt wird, sondern die als nächstes erwartete Paketnummer. Vervollständigen sie folgendes Diagramm:

  5. HDLC verwendet ein Schiebefensterprotokoll zur Flußkontrolle mit der Fenstergröße 7. Nehmen Sie an, Stationen A und B seien mit einer Glasfaserleitung mit einer Übertragungsrate von 10 Mbps verbunden. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts beträgt 300.000 Km/s. Die beiden Stationen sind 10.000 Km voneinander entfernt. Es wird von einer Rahmengröße von 5000 Bit inklusive 100 Bit Header-Informationen ausgegangen. Jedes Paket wird vom Empfänger einzeln bestätigt.
    • Welche Nutzleistung erreicht das Schiebefensterprotokoll?
      ca. 1 % ca. 5 % ca. 20 % ca. 50 % ca. 80 %

    • Welche Fenstergröße ist mindestens erforderlich, um eine maximale Nutzleistung zu erzielen?
      16 20 68 135 270

    • HDLC mit erweitertem Steuerfeld erlaubt eine Fenstergröße von 127. Wie groß muß ein Rahmen sein, um eine volle Kapazitätsauslastung zu erreichen?
      4388 2646 5292 8765


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Jörg Widmer widmer@pi4.informatik.uni-mannheim.de