Index Zur�ck Weiter Literatur


2.1 HTML ist eine Beschreibungssprache

Bei der plattformunabh�ngigen �bertragung von Informationen mu� ber�cksichtigt werden, da� die Grafikf�higkeiten der Ausgabeger�te von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein k�nnen. Hohe Bildschirmaufl�sung, mehrere Farben oder etwa Kursivschrift d�rfen nicht vorausgesetzt werden. Die Struktur der Dokumente sollte dennoch immer erkennbar sein, und die vorhandene Hardwareleistung sollte m�glichst gut genutzt werden.

HTML (zumindest in den fr�hen Versionen) gen�gt diesen Anforderungen weitgehend. Die Sprache erbt n�mlich eine grunds�tzliche Eigenschaft von SGML - es ist eine Dokumentenbeschreibungssprache. Das bedeutet, HTML beschreibt ein Dokument nicht in seinem Aussehen sondern in seiner logischen Struktur. Dazu geh�ren solche Elemente wie Kapitel, Unterkapitel, Abs�tze, Querverweise zu anderen Dokumenten, nicht aber die Gr��e der Elemente oder ihre Farbe. Wichtig ist also nur, da� eine Textstelle z.B. eine �berschrift ist, und da� sie als eine solche erkennbar wird. Ob diese �berschrift in Fett oder in Gro�buchstaben dargestellt wird, bleibt offen. Das Anzeigeprogramm (WWW-Browser) pa�t die Darstellung der Information an die Grafikf�higkeiten der jeweiligen Plattform an. Abbildung 1 verdeutlicht dies an einem Beispiel. Abbildung 2 enth�lt einen Browservergleich zwischen dem popul�ren Netscape Navigator und dem Browser NCSA Mosaic.

Abb. 1: Ein Dokument und seine Darstellung in zwei Browsern.

Die modernen Anzeigeprogramme stellen ferner umfangreiche Konfigurationsm�glichkeiten bereit. Dem Anwender ist es m�glich (soweit seine Hardware es zul��t), die Darstellung eines HTML-Dokuments seinen eigenen Bed�rfnissen anzupassen. F�r die an WYSIWYG ("What you see is what you get") gew�hnten Autoren ist das Konzept dagegen zu einer Herausforderung geworden. Die Erstellung unkomplizierter Textdokumente gestaltet sich einfach. Ausgefallene Layouts sind in HTML nur mittels "Kunstgriffe" realisierbar, und das Ergebnis kann in manchem Browser sehr �berraschend sein.

In der Version 3 erhielt HTML deshalb eine Reihe von Sprachelementen zur Formatierung von Text, Darstellen von Tabellen u.�. Man spricht in dem Fall von physikalischen Formatierungen im Gegensatz zu den logischen Formatierungen. Sie sind ein einfaches Mittel, um m�glichst unabh�ngig vom Browser ein ansprechendes Layout zu gestalten. Da sie jedoch nicht einheitlich unterst�tzt werden, bringt ihre Anwendung auch Probleme mit sich.

Im Gegensatz zu SGML stand das Ausgabemedium f�r HTML-Dokumente von Anfang an fest. Es war der Bildschirm. Der Gedanke, das Web k�nnte den Benutzer �ber andere Ausgabeger�te erreichen, ist neu. In k�nftigen Versionen von HTML sollen neben dem klassischen WWW-Browser auch Braille oder akustische Informationen ber�cksichtigt werden. So wird der Zugang zum Web auch f�r k�rperlich Behinderte m�glich. Ein anderer bisher vernachl�ssigter Aspekt ist die Internationalisierung. So ist es zur Zeit nicht vorgesehen, etwa die Datumangaben in den HTML-Dokumenten bei ihrer Darstellung landesspezifisch zu formatieren.


Index Zur�ck Weiter Literatur