Die Dienste des Internet


II. Geschichtliche Entwicklung

Wie allgemein bekannt entstand das Internet aus dem ARPA Net. Am Anfang - im Jahr 1969 - wurden Telnet und FTP entwickelt, um auf entfernten Computern arbeiten zu können bzw. Dateien von einem entfernten Computer auf den eigenen übetragen zu können. An Email wurde anfänglich gar nicht als eigene Applikation gedacht. Erst mit der Zeit wuchs der Wunsch, sich Nachrichten zukommen können zu lassen, so daß 1971 Email entwickelt wurde. Schon bald entwickelte sich auch das sogenannte Usenet. Es entstand 1979 an einer Universität als ein über die interpersonelle Kommunikation hinausgehendes Medium zum Informationsaustausch.

In den folgenden Jahren wurden dann hauptsächlich die bestehenden Protokolle verbessert und weiterentwickelt, bis am Anfang der 90er Jahre ein ganze Reihe von Neuerungen das Internet revolutionierten.

1988 entwickelte der Finne Jarkko Oikarinen den Internet Relay Chat (IRC), welcher es ermöglichte, daß sich nicht nur zwei, sondern eine ganze Gruppe von Menschen interaktiv über Ihre Computer unterhalten konnten. IRC entwickelte sich sehr schnell weiter und verdrängte bald den schon vorher existierenden Bitnet Relay Chat.

Um das Auffinden von bestimmten Programmen in den inzwischen auf stattliche Größe angewachsenen FTP-Archiven zu erleichtern, entstand Ende 1990 Archie.
Kurz darauf entstand schon der Gopher-Dienst, ursprünglich konzipiert als campusweites Informationssystem an der Universität von Minnesota. Die revolutionäre Idee, Informationen und Dateien von vielen verschiedenen entfernten Rechnern auf einfache, menügeführte Weise abrufen zu können, ohne eine Zugangsberechtigung auf dem entsprechenden System besitzen zu müssen, führte zum großen Erfolg des Gopher-Systems. Schon 1994 existierten weltweit bereits ca. 5000 Gopher-Server. Mit der wachsenden Menge an angebotenen Informationen, wurde auch der größte Nachteil des Systems deutlich: es war sehr schwer in dem hierarchisch aufgebauten System bestimmte Informationen zu finden. Deshalb folgten schon bald die Suchdienste Veronica und Jughead, welche die Menüeinträge der Gopher-Server nach Stichworten durchsuchen konnten.

Während sich Gopher immer mehr verbreitete, wurde am CERN im Genf bereits an einem weiteren Dienst gearbeitet: dem WWW. Das WWW beseitigte einen Hauptnachteil des Gophers: den hierarchischen Aufbau. Jetzt konnten Dokumente mit beliebigen Querverweisen - sogenannte Hyperlinks - auf andere Dokumente auf dem eigenen oder einem beliebigen fremden Server versehen werden. Dieser Art des Aufbaus erleichterte die Informationssuche immens. Trotzdem konnte sich das WWW erst durchsetzen, nachdem 1993 der erste graphische WWW-Browser "Mosaic" erschienen war. Von diesem Zeitpunkt an trat das WWW einen beispiellosen Siegeszug an, im Zuge dessen die Anzahl der Teilnehmer am Internet innerhalb weniger Jahre explodierte. So wuchs innerhalb von nur 4 Jahren die Anzahl der WWW-Server von ca. 50 im Jahre 1993 über 800 am Anfang von 1994 auf heute mehrere Millionen an.
Das WWW ermöglichte, besonders mit Hilfe des graphischen Browsers "Mosaic", erstmals den komfortablen, effizienten Zugriff auf die Ressourcen des Internet, so daß Gopher relativ schnell fast völlig verdrängt wurde.

(Graphische Darstellung siehe Anhang A)


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