Das UDP (User Datagram Protocol) bietet die ungesicherte Übertragung von Daten im Internet. UDP stellt hierbei keinerlei Zusicherungen hinsichtlich der Übertragung zur Verfügung.
So sind Paketverluste durch fehlerhaftes Routing und durch Veränderungen möglich. Außerdem kann die vorgegebene Reihenfolge des Absenders nicht beim Empfänger garantiert werden.
Obwohl UDP an sich keinerlei Garantien hinsichtlich der Übertragung bietet, gibt es dennoch eine sehr wesentliche Garantie:
Kommen Pakete beim Empfänger an, dann stimmt das zeitliche Verhalten! Es können zwar durch Sequenzveränderungen auch zu einer Veränderung des zeitlichen Verhaltens führen, aber im Durchschnitt wird das geforderte Zeitverhalten durchaus erfüllt.
Dies läßt sich durch die folgende Tatsache leicht erklären: Jedes Datenpaket wird nur endliche Zeit durch das Netz geroutet. Dies wird durch das "ttl"-Feld (time to live) Feld im IP-Header sichergestellt. Als Defaultwert wird i.d.R. beim Absenden dieses Feld auf 32 gesetzt. Jeder Router erniedrigt dieses Feld um 1. Ergibt sich hierdurch an einem Router der Wert 0, dann wird das Paket von jenem Router verworfen, d.h. es wird nicht zu einem anderen Router weitergeleitet. Entsteht jetzt durch ein stationäres Fehlrouting eine falsche Weiterleitung von Paketen, so wird sichergestellt, daß diese Pakete nach endlicher Zeit verschwinden und den Datenstrom beim Empfänger in seinem zeitlichen Verhalten nicht maßgeblich verändern können. Pakete, die richtig geroutet werden, haben andererseits statistisch gesehen dann ein korrektes zeitliches Verhalten. Aus dieser Annahme läßt sich schließen, daß UPD durchaus diese wesentliche Eigenschaft erfüllt.
Daneben sichert UDP zu, daß
keine Stauungen entstehen. Es werden also nicht Pakete auf einen Schlag
beim Empfänger abgeliefert, die zuvor durch zahlreiche Retransmits
Sender-seitig zu einer Stauung geführt haben, denn UDP führt
an sich keinerlei Sicherung der Übertragung durch. Es finden also
keine "retransmits" statt, wie sie bei TCP ständig eingesetzt werden.