Die bisherige Strategie bei der Übertragung von Medienströmen im Internet war der sehr konsequente Einsatz von hoch und teilweise höchstkomprimierenden Verfahren. Hierdurch sollten die Unzulänglichkeit des real existierenden Internet ausgeglichen werden.
Erste Ansätze zu dieser Entwicklung mündeten in einem neuen Protokoll, nämlich dem RSVP (Resource Reservation Protocol). Durch RSVP besteht die Möglichkeit feste Bandbreiten vom Netz zur Verfügung zu stellen. RSVP wird hierbei neben der Kommunikation zwischen Nutzer und Netzinfrastruktur, auch zwischen den Routern eingesetzt.
Da im Internet in der heutigen Form RSVP-kompatible Router nicht eingesetzt werden, funktioniert dies nur in getrennten Insel-Internets. Längerfristig wird jedoch nur durch diesen völlig neuen Ansatz die geforderte Dienstgüte erreichbar sein. Aufgrund der massiven Investitionen, es müssen hierzu fast alle Router ausgetauscht werden, wird die breite Einführung von festen Bandbreiten im Internet nur im Zusammenhang mit der Einführung von IP-NG bzw. IP V.6 möglich sein.
Neben den hierdurch sich ergebenden technischen Vorteilen, entstehen auch völlig neue Fragestellungen hinsichtlich der Abrechnung derartiger Dienste. Denn durch die Bereitstellung fester Bandbreiten im Netz läßt sich sehr konkret feststellen wer diese Bandbreiten angefordert und genutzt hat.
Eine weitere Lösung
das derzeitige Problem der begrenzten Netzresourcen besser zu lösen,
stellt „multicast“ dar. Insbesondere bei der Übertragung eines identischen
Medienstrom zu vielen Teilnehmern, bedeutet der derzeitige Einsatz von
„unicast“ eine massive Netzresourcen-Belastung. Durch „multicast“, was
in vorhergehenden Themen bereits erläutert wurde, wird ein Medienstrom,
soweit dies das Routing zum entsprechenden Ziel erlaubt, für mehrere
Teilnehmer gemeinsam übertragen. Dies führt teilweise zu massiven
Bandbreiten-Einsparungen, die sich insbesondere direkt beim Absender bemerkbar
machen.