Universität Mannheim
Lehrstuhl für Praktische Informatik IV
Prof. Dr. W. Effelsberg
Übungsblatt 5
Übung: 23.5.97
Aufgabe 1
Eine Reihe von Datenpaketen der Größe 100 bit wird
ununterbrochen über eine zuverlässige 9600 bit/s-Verbindung
übertragen. Gemäß dem Stop-and-Wait-Protokoll wird
nach jedem gesendeten Paket auf eine Bestätigung gewartet. Die
Ausbreitungsgeschwindigkeit betrage 2*108 m/s, Sender und
Empfänger seien 10 km voneinander entfernt. Die
Verarbeitungszeiten bei Sender und Empfänger seinen
vernachlässigbar, ebenso die Paketlängen der ACKs.
- Zu wieviel Prozent wird die Übertragungsrate von 9600
bit/s bei diesem Protokoll nur ausgenutzt?
- Die Bitfehlerrate dieser Verbindung betrage 10-4,
d.h. von 104 übertragenen Bits ist im Mittel
eines fehlerhaft. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit,
daß ein ganzes Paket korrekt übertragen
wird?
- Wieviele Pakete von 100 übertragenen kommen im
Durchschnitt also korrekt an?
- Geben Sie nun für diese fehlerbehaftete Verbindung die
Effizienz an, d.h. zu wieviel Prozent die
Übertragungsleistung der Leitung genutzt wird.
Aufgabe 2
Erweitern Sie das Stop-and-Wait-Protokoll der Vorlesung um den Fall,
daß keine fehlerfreie Übertragung vorausgesetzt werden
kann. Verwenden Sie dazu ACKs und NACKs. Die Pakete besitzen ein Feld
für den CRC-Rest (r.crc) und ein Feld für ACK/NACK-Kennung
(r.ack). Eine Funktion CalcCRC(), die für ein Paket den CRC-Rest
berechnet, sei vorhanden.
Was muß man beachten, wenn auch die
Acknowledgement-Übertragung fehlerhaft sein kann?
Aufgabe 3
- Zur optimalen Auslastung einer Verbindung zwischen zwei Rechern
muß das Fenster für die Flußkontrolle mit
Sliding-Window eine bestimmte Mindestgröße haben.
Berechnen Sie diese Größe für
- eine Satellitenverbindung mit einer
Übertragungskapazität von 64 kbit/s (1k=1000),
und einer Entfernung von 30.000 km vom Satelliten zur
Erde.
- einer Ethernetverbindung im lokalen Netz bei einer
Entfernung von 500 m (10 Mbit/s
Übertragungskapazität).
Die Lichtgeschwindigkeit c beträgt 300.000 km/s, auf einem
Kabel wird eine Ausbreitungsgeschwindigkeit von 2/3 c
erreicht. Die Paketgröße, auch des ACKs, ist 1000
Bit.
- Welcher Anteil der Kapazität wird bei einer
Windowgröße von 10 Paketen in den beiden oben
genannten Fällen erreicht (unter Annahme einer fehlerfreien
Übertragung)?
Aufgabe 4
- Sie haben in der Volesung die Fehlersicherungsprotokolle
"Go-Back-n" und "Selective Repeat" kennengelernt. Beschreiben
Sie deren Funktionsweise in Worten.
- Ein weiteres Fehlersicherungsprotokoll heißt "Selective
Retransmission". Wie funktioniert diese Technik? (Tip: Lesen Sie
in einem Buch über Hochgeschwindigkeitsnetze, speziell XTP,
nach!)
- Wie muß der Sliding-Window-Mechanismus zur
Flußkontrolle, der dieselben Sequenznummern verwendet, an
die veränderten Bedingungen bei "Selective Retransmission"
angepaßt werden?
- Es sollen nun sechs Pakete mit diesem Protokoll übertragen
werden. Das dritte Paket geht verloren und wird nach dem Ablauf
eines Timers wiederholt (timeout). Es können maximal vier
Pakete unbestätigt bleiben. Beschreiben Sie in einem
Zeitdiagramm (time sequency diagram) den Ablauf ihres
Protokolls.
Aufgabe 5
In einem Ethernet mit der Übertragungsrate 10 Mbit/s
(1M=106) betrage die Ausbreitungsgeschwindigkeit der
elektrischen Signale 108 m/s. Je zwei angeschlossene
Stationen seien maximal 2,5 km voneinander entfernt.
- Warum ist eine Mindestpaketlänge erforderlich?
- Wie groß muß sie in diesem Fall sein?
{
lienhart
,
pfeiffer}@pi4.informatik.uni-m
annheim.de
Last modified: Mon May 26 11:43:54 MET DST 1997